Die Kioske kann man mit Fug und Recht als einen Sonderfall der Architektur bezeichnen. Sind sie auf der einen Seite im Graubereich zwischen Bauwerk und Möbel angesiedelt, so in einer anderen in dem zwischen Architektur und Urbanistik. Nachgeschobenes Objekt, ist der Kiosk doch nichts weniger als das, was den öffentlichen Raum noch in seinem Niedergang zu konstituieren vermag, hierin vergleichbar dem Denkmal, doch diesem in seinem grundsätzlich ephemeren Charakter diametral entgegengesetzt, allem Pathetischen abhold. Der Kiosk, seine Gestalt und sein Verhältnis zum Raum, der ihn umgibt, könnte vielleicht, so denken wir es uns, ein Gradmesser sein, ein Indikator, wie es um den öffentlichen Raum bestellt ist, dessen Verfall und Niedergang zu bemerken man auch ohne eine Lektüre Sennetts nicht umhinkommen kann.
Die photographische Dokumentation der Kioske ist Teil des INO-Projekts.