Wohnbebauung »An der Flutrinne« in Kaditz-Mickten, Dresden
1996/97
mit Manfred Arlt
Mitarbeiter: Philipp Janak
Es galt, für einen vorgegebenen Baukörper, bei dem zu allem Überfluß auch die Grundrisse fertig und somit die Position der Öffnungen schon weitestgehend festgelegt waren, die Fassaden neu zu entwerfen, da die Baubehörde die eingereichten Pläne auf keinen Fall zu akzeptieren bereit war. Ein Rettungswerk somit, das nur unter Aufgabe alldessen gelingen konnte, was man sich so an architektonisch-moralischen Vorurteilen im Laufe der Jahre zurechtgelegt hatte (und dessen man sich hier mit Freuden entledigen konnte). — In technischer Hinsicht ist die Fassade zur Straßenseite hin ein Plattenbau aus über vier Geschosse reichenden Leichtbetonfertigteilen; was die Architektursprache betrifft, so dürften Anspielungen an stalinistische Konzepte durchaus ins Auge fallen. Ein stalinistischer Plattenbau für Dresden also, ein Lustrum nach der Wende, doch eine freundliche Architektur, der es gelingt, in den oberen Teilen der Perspektive der langgezogenen Kurve gerecht zu werden und gleichzeitig im unteren Bereich eine differenzierte, aus der Bewegung des Fußgängers heraus gedachte Annäherung zu bieten.